Wie Unternehmen Gehaltsüberprüfungen wirklich gestalten

Sep. 12, 2025

Gehaltsüberprüfungen gehören zu den sensibelsten HR-Prozessen. Auf dem Papier wirken sie wie eine klare Wissenschaft: Marktanalysen, Gehaltsbänder, Benchmarking. In der Praxis mischen Unternehmen jedoch harte Daten mit eigener Kultur, Budgetzwängen und individuellen Führungsstilen. Eine Befragung von 140 Unternehmen zeigt:

Es gibt nicht den einen Weg, aber erkennbare Muster erfolgreicher Gehaltsprozesse.

Unterschiedliche Taktungen – Von jährlich bis kontinuierlich

  • 45 % der Firmen setzen auf einen klassischen Jahreszyklus, 23 % kombinieren diesen mit ausserplanmässigen Anpassungen.
  • Kleine Unternehmen experimentieren häufiger: 8 % prüfen Gehälter kontinuierlich.
  • Grössere Organisationen bleiben meist beim Jahresrhythmus, da häufigere Zyklen organisatorisch schwer umsetzbar sind.
  • Unternehmen mit 500–1000 Mitarbeitern nutzen oft halbjährliche Zyklen, um mit Marktentwicklungen Schritt zu halten.

Wer steuert den Prozess?

  • Fast die Hälfte (47 %) der Gehaltsrunden wird von HR geleitet; grössere Firmen haben spezialisierte Rewards-Teams.
  • Kleine Unternehmen lassen Gründer oder Führungskräfte direkt entscheiden.
  • Besonders effektiv sind Unternehmen, die Finance und HR gemeinsam einbinden: Finanzielle Disziplin trifft auf Mitarbeiterfokus und bessere Ergebnisse.

Ziele der Gehaltsüberprüfung

  • Motivation und Strategie variieren: 31 % der Firmen wollen Produktivität steigern, 31 % die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen, 19 % Fluktuation senken.
  • Kleine Firmen setzen stärker auf Kultur und Bindung, grosse Unternehmen auf Effizienz und Kostenkontrolle.

Werkzeuge – Excel dominiert

  • 54 % der Unternehmen nutzen weiterhin Excel, erst ab etwa 500 Mitarbeitern steigt die Nutzung spezialisierter Tools.
  • Besonders erfolgreiche Firmen setzen doppelt so oft auf Softwarelösungen – ein Hinweis, dass moderne Tools die Qualität deutlich verbessern.

Performance & Fairness – Ein Balanceakt

  • Die meisten Unternehmen verfolgen einen umfassenden Ansatz bei der Überprüfung der Vergütung.
  • 86% berücksichtigen Anpassungen; Marktanpassung und Beförderung sind üblich.
  • Nur die Hälfte befasst sich mit weiteren Themen wie der Korrektur von Bandausreissern und Lohnunterschiede.
  • Dies deutet darauf hin, dass die Belohnung von Leistung Vorrang vor der Gewährleistung einer fairen und einheitlichen Vergütung

Kommunikation – Die grösste Schwachstelle

  • 69 % bewerten ihre Manager nur mit 1–3 von 5 Punkten, wenn es darum geht, Gehaltsentscheidungen zu kommunizieren und weiterzuvermitteln.
  • Auch die Mitarbeiterkommunikation wird mehrheitlich als unzureichend empfunden.
  • Erfolgreiche Unternehmen zeigen: Gute Vorbereitung und transparente Erklärungen sind entscheidend für Vertrauen und Akzeptanz.

Der Sweet Spot: 500–1000 Mitarbeiter

  • Besonders interessant: Unternehmen zwischen 500 bis 1000 MItarbeiter schneiden besonders gut ab. Sie nutzen Software, aktualisieren Marktdaten regelmässig und gestalten Prozesse strukturiert – ohne in die Falle der Bürokratie zu geraten.

    Fazit

    Gehaltsüberprüfungen bleiben ein komplexes Spannungsfeld zwischen Fairness, Transparenz und wirtschaftlichen Zwängen. Ein einheitliches Erfolgsrezept gibt es nicht, aber erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich durch einige klare Faktoren aus:

    • Kollaboration statt Top-down: HR und Finance gestalten Budgets gemeinsam.
    • Investition in Managerkompetenz: Schulungen und klare Leitlinien erhöhen die Qualität.
    • Mehr Transparenz: Entscheidungen nachvollziehbar kommunizieren.
    • Moderne Tools nutzen: Weg von Excel, hin zu integrierten Lösungen.

    Gehaltsüberprüfungen werden nie völlig stressfrei sein – wer jedoch auf Transparenz, Zusammenarbeit und Systematik setzt, kann sie zu einem echten Hebel für Mitarbeiterbindung und Unternehmenserfolg machen.

    Möchten Sie erfahren, wie Sie Ihre Gehaltsprozesse transparenter und effizienter gestalten können?
    Lassen Sie uns darüber sprechen – gemeinsam finden wir den passenden Ansatz für Ihr Unternehmen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

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